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Medieninformation vom

Landkreistagspräsident Walter: „Kurzzeitpflege durch bedarfsorientiertes Landespflegegeld stärken“

Landkreistag veröffentlicht Positionspapier "Gute Pflege braucht das Land"

„Ein Hauptproblem ist, dass die Pflegeversicherung nur einen festen Sockel bezahlt, während der in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 2.354 Euro pro Monat ohnehin schon besonders hohe Eigenanteil der Pflegebedürftigen nach oben offen ist. Damit geht jede Qualitätsverbesserung zu Lasten der zu Pflegenden“, erklärte der Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, Landrat Joachim Walter (Tübingen) anlässlich der Veröffentlichung eines pflegepolitischen Positionspapiers seines Verbands heute in Stuttgart.

Bei diesem Thema sei maßgeblich der Bund gefordert, der das aktuelle System umdrehen und dafür sorgen müsse, dass die Pflegekassen die Pflegekosten vollständig tragen und den Versicherten nur mehr ein fixer, nach oben begrenzter Sockelbetrag als Eigenanteil angerechnet wird, betonte Walter. Er spreche sich insofern klar für den auf Bundesebene diskutierten „Sockel-Spitze-Tausch“ aus.

Allerdings dürfe das Land nicht warten, bis sich der Bund zu einer grundlegenden Reform der Pflegeversicherung entschließe, unterstrich Landkreistagspräsident Walter. „Gewissermaßen als Einstieg bedarf es kurzfristig der Einführung eines bedarfsorientierten Landespflegegeldes, das für die Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege eingesetzt werden kann. Dadurch werden nicht nur Pflegebedürftige finanziell unterstützt, sondern wird zugleich auch die Kurzzeitpflege gestärkt. Die Stärkung der Kurzzeitpflege ist entscheidend, um die gerade auch in Baden-Württemberg so wichtige Angehörigenpflege zu stabilisieren. Schließlich werden hierzulande drei Viertel der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Die pflegenden Angehörigen sind auf die Kurzzeitpflege dringend angewiesen, um auch einmal durchschnaufen zu können“, erläuterte Landkreistagspräsident Walter.

Neben dem Vorschlag, ein bedarfsorientiertes Landespflegegeld einzuführen, sprechen sich die baden-württembergischen Landkreise etwa auch für die Schaffung einer Informations- und Beratungsplattform zum Thema Pflege aus. „Wichtig ist uns“, so Landkreistagspräsident Walter, „dass eine solche Plattform interaktiv gestaltet ist, also beispielsweise auch eine videotelefonische Erstberatung durch die Pflegestützpunkte ermöglicht.“

Das Positionspapier „Gute Pflege braucht das Land“ des Landkreistages Baden-Württemberg liegt dieser Pressemitteilung als Anlage bei.

Anlage: Positionspapier "Gute Pflege braucht das Land"

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