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Medieninformation vom

„Wahrlich eine Herkulesaufgabe“

Landkreistag blickt zurück auf 20 Jahre große Verwaltungsstrukturreform

„Die zum Jahresbeginn 2005 in Kraft getretene große Verwaltungsreform wird in der Verwaltungswissenschaft völlig zu Recht als ‚mikropolitische Meisterleistung‘ bezeichnet. Dem damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel war es in einem Überraschungscoup gelungen, ein Reformgesetz durch den Landtag zu bringen, dass sich auf mehr als 450 Behörden erstreckte, von denen über 350 abgebaut, zusammengelegt oder eingegliedert wurden. Über 20.000 Beschäftigte im Landesdienst waren von der Reform betroffen. Das war wahrlich eine Herkulesaufgabe“, betonte der Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, Landrat Joachim Walter (Tübingen), im Rahmen eines Symposiums zum zwanzigjährigen Jubiläum der Verwaltungsreform heute in Ludwigsburg. „Für die Landratsämter war die Verwaltungsreform mit einem erheblichen Aufgabenzuwachs verbunden“, hob Landkreistagspräsident Walter hervor. „Übertragen wurden auf die Landkreise seinerzeit Aufgaben der Ämter für Flurneuordnung und Landentwicklung, der Staatlichen Forstämter, der Versorgungsämter, der Gewässerdirektionen, der staatlichen Gewerbeaufsichtsämter, der Straßenbauämter, der staatlichen Vermessungsämter, der Ämter für Landwirtschaft, Landschafts- und Bodenkultur sowie die Zuständigkeit für die Lebensmittelüberwachung.“

„Im Ergebnis wird man gar nicht anders können, als die Verwaltungsreform als großen Erfolg zu würdigen“, unterstrich Landkreistagspräsident Walter. „Schließlich hat die Verwaltungsreform maßgeblich dazu beigetragen, dass die Landkreise zu den schlagkräftigen Verwaltungseinheiten wurden, die sie heute sind. Und wie schlagkräftig die Landkreise inzwischen sind, konnten sie gerade in den vergangenen, krisenreichen Jahren eindrücklich unter Beweis stellen. Die Aufnahme Schutzsuchender in den Jahren 2015/2016, die Bewältigung der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 bis 2022 sowie die Versorgung der zahlreichen Ukraine-Geflüchteten in den vergangenen Jahren – all dies wäre ohne leistungsstarke Landkreise mit ihren lebendigen Zugängen in die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft hinein nicht möglich gewesen.“

Bei dem heutigen Symposium, das federführend von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive des Landkreistags organisiert wurde, blickten am Vormittag als Zeitzeugen der damalige Innenminister Heribert Rech, die seinerzeitige Mitarbeiterin des Staatsministeriums Andrea Klett-Eininger sowie Landkreistagspräsident Walter in einem Podiumsgespräch auf die Zeit der Verwaltungsreform zurück. Einen wissenschaftlichen Blick auf die Reform in Form von Fachvorträgen warfen anschließend der renommierte Verwaltungswissenschaftler Prof. Dr. Jörg Bogumil von der Ruhr-Universität Bochum sowie der Kulturwissenschaftler Prof. Dr.  Wolfgang Sannwald von der Universität Tübingen, bevor sich am Nachmittag mehrere Kreisarchivarinnen und Kreisarchivare aus Baden-Württemberg in vier Schlaglichtern mit ausgewählten Detailthemen rund um die Reform beschäftigen werden.

Der gastgebende Landrat aus Ludwigsburg, Dietmar Allgaier, erklärte: „Mein Dank gilt allen, die die Verwaltungsreform von 2005 auf allen Ebenen mitgetragen und vorangetrieben haben. Für den Landkreis Ludwigsburg war sie zweifellos ein bedeutender Impuls – hin zu neuen Aufgaben, neuen Gestaltungsspielräumen und letztlich zu einer modernen, effizienten und bürgernahen Verwaltung.“

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